Ich bin selbst gehörlos und Teil der Deaf Community. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig Sprache ist – nicht nur als Mittel der Kommunikation, sondern auch als Ausdruck von Identität, Teilhabe und Selbstbestimmung.
Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Sprache. Für gehörlose Menschen bedeutet das: den uneingeschränkten Zugang zur Gebärdensprache – von Anfang an, in allen Lebensbereichen und ganz selbstverständlich. Sprache darf dabei kein Hindernis sein, sondern muss eine Brücke bauen. Genau deshalb setze ich mich mit ganzem Herzen dafür ein, dass gehörlose Menschen barrierefrei leben, lernen und sich entfalten können.
Besonders am Herzen liegt mir der gleichberechtigte Zugang zu Bildung – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Denn Kinder sollen von Anfang an in ihrer eigenen Sprache aufwachsen dürfen, ohne Umwege und ohne Anpassungsdruck. Bildung in Gebärdensprache stärkt nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern auch ihre persönliche Entwicklung und ihre Zukunftschancen.
Darüber hinaus respektiere ich die Deaf Culture als eigenständige Kultur – mit einer reichen Geschichte, eigenen Normen, Werten und einzigartigen Perspektiven. Diese Vielfalt verdient nicht nur Sichtbarkeit und Anerkennung, sondern auch Schutz und Förderung.
Für mich bedeutet Empowerment, gemeinsam zu wachsen, sich gegenseitig zu stärken und neue Wege zu eröffnen. Es geht nicht darum, über gehörlose Menschen zu sprechen, sondern mit ihnen – oder noch besser: ihnen selbst das Wort zu überlassen.
Ob in der Lehre, im Dolmetschen oder in kreativen Projekten – ich setze mich konsequent dafür ein, dass visuelle Kommunikation als gleichwertig anerkannt und geschätzt wird. Dabei verbinde ich fachliche Kompetenz mit persönlicher Erfahrung, arbeite kultursensibel und mit großer Leidenschaft.
Denn Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht. Und für dieses Recht stehe ich ein – mit Herz, Haltung und Überzeugung.